Der Stress nimmt massiv zu, eine Binsenwahrheit. Trotzdem erleben wir zur Zeit ein erhöhtes Spannungsniveau bei gleichzeitig reduzierter Frustrationstoleranz. Egal wo ich hinschaue, die Menschen sind unter Hochspannung, nicht nur global, auch privat. Beziehungen brechen auseinander oder kriseln. Der Körper kommt mit dem Stress nicht mehr mit und steigt aus. Auch Autofahren wird gefährlicher, weil Menschen sich irrational verhalten. Letzte Woche z.B. hielt jemand auf der Autobahn – auf dem Überholstreifen – plötzlich an, ohne ersichtlichen Grund. Meine innere Stimme hatte mich übrigens kurz vorher gewarnt, viel Abstand zu halten. Nach dem Biophysiker Dieter Broers gibt es dafür eine geophysikalische Erklärung: Das Erdmagnetfeld nimmt immer mehr ab. Broers ist Spezialist für den Einfluss von Magnetfeldern auf biologische Systeme. Sein Professor, bei dem er lernte, arbeitete für die NASA. Die stellten schon in den 70iger Jahren fest, dass Astronauten, die längere Zeit im All waren, die Orientierung verloren, weil das Erdmagnetfeld fehlte. Das führte dazu, dass die NASA bei Folgemissionen ins All künstliche Magnetfelder in die Spaceshuttles und Raumstationen einbauten.
Broers führte diese Forschung weiter und konzentrierte sich auf den Einfluss der Sonne auf das Magnetfeld der Erde und die Psyche. Eindeutig ist, dass das Magnetfeld der Erder immer schwächer wird, und das mit grosser Geschwindigkeit. Interessant ist auch, dass das Erdmagnetfeld in den verschiedenen Regionen der Erde unterschiedlich ist. In den nordischen Regionen ist es stärker, als um das Mittelmeer oder den Äquator herum. Dort wo es stark ist, sind die Menschen psychisch stabiler. Das allerdings hilft uns noch nicht dabei, besser mit der zunehmenden Spannung und Orientierungslosigkeit umzugehen.
Michael Persinger, Professor für Physiologische Psychologie, experimentiert in den 80iger Jahren mit Magnetfeldern und deren Einfluss auf Menschen. Indem er seine Versuchspersonen vom Erdmagnetfeld abschirmte, konnte er nachweisen, dass dies massiven Einfluss auf die menschliche Psyche hatte. Viele seiner Probanden hatte mystische Erfahrungen. Er konnte ferner starke Korrelationen der Magnetfeldschwankungen der Erde mit historischen Ereignisse nachweisen: Kriegen, Vulkanausbrüchen oder Zusammenbruch ganzer Kulturen. Wir alle spüren zur Zeit mehr oder weniger, dass da „etwas auf uns zukommt“; der Stresslevel steigt massiv an, sowohl individuell als auch kollektiv.
Um adäquat mit dem wachsenden Stress umzugehen, gibt es verschiedene Strategien, aber alle zielen auf das Gleiche ab: Ein eigenes, kohärentes Energiefeld herzustellen. Astronauten beispielsweise werden von der NASA darauf trainiert, mit Hilfe von Mentaltechniken ihr eigenen Magnetfeld herstellen zu können, falls die künstlichen Felder ausfallen. Innere Zentrierungstechniken, wie Meditation, der Aufenthalt in der Natur, das bewusste Weglassen von Unterhaltungselektronik oder Fernsehen, Verankerung im Körpergefühl durch Sport, Yoga, oder Chi Gong unterstützen diese Form der innere Zentrierung. Alles, was uns hilft unsere innere Stille wiederzufinden stärkt uns, auch wenn es nur wenige Momente während des Tages sind.