Der Kern der Persönlichkeit hinter der Maske

Transpersonales Coaching ermöglicht alte Denkgewohnheiten und Muster ausser Kraft zu setzen. Man erkennt diese als Konstruktionen der eigenen Geschichte an, die sich im Laufe eines Lebens durch verschiedene Einflüsse gebildet und dann verselbständigt haben. Um die relative Gültigkeit dieser Denkgewohnheiten zu erkennen, braucht man eine Position ausserhalb des Denkens. Sie setzt voraus, dass ich mich von Aussen betrachte. Diese Aussenbetrachtung der eigenen Persönlichkeit führt einen automatisch zu einer kritischen Überprüfung der inneren Impulse. Dabei entdeckt man, dass viele der Gedanken, emotionalen Reaktionen oder Haltungen nicht wirklich von einem selbst gewählt, sondern übernommen wurden. Es ist zwar nicht sehr schmeichelhaft zu erkennen, wie stark wir in unseren Reaktionen von gesellschaftlichen Stereotypen geprägt sind, aber es ist der erste Schritt zur Freiheit. Erst wenn ich wählen kann, ob ich einem Gedanken, Handlungsimpuls oder einer emotionalen Reaktion folgen will oder nicht, betrete ich das Territorium der Freiheit.

Mit der Auflösung alter Denkmuster kommt man in Kontakt mit der natürlichen Intelligenz des Selbst, dem Kern der Persönlichkeit hinter der Maske. Man entdeckt ein anderes Informationssystem, welches das Gefühl des Getrenntseins von der Welt überwindet. Nach und nach lösen sich die alten Konditionierung der Trennung auf, zugunsten einer tieferen Verbundenheit mit der Natur, mit anderen Menschen und sich selbst. Das daraus entstehende Handeln erlaubt eine bessere Synchronisierung mit der Aussenwelt. Die erlernte Trennung zwischen Innen und Aussen wird zunehmend als Illusion wahrgenommen. Wenn wir die aktuellen Krisen genauer analysieren, dann finden wir, dass sie im Ursprung auf die Trennung von der Natur (ökologische Krise), Trennung von anderen Menschen (soziale Krise) und Trennung vom Selbst (Sinnkrise-Burnout/Depression) zurückgeführt werden können. Im Kern dieser Krisen steht jedoch die Beziehung zu sich Selbst. Solange wir uns mit Reparaturverhalten an der Oberflächenstruktur des Seins beschäftigen, ohne die tieferen Muster und Denkgewohnheiten zu hinterfragen, werden keine grundlegenden Veränderungen im Verhältnis zur Natur, unseren Mitmenschen oder uns Selbst zu erwarten sein.
Wenn wir am Kern der Persönlichkeit, dem Bewusstsein ansetzen, der Art unserer Wahrnehmung und unseres Selbstverständnisses, gewinnen wir eine neue, erweiterte Sicht der Dinge. Gemäss den Erkenntnissen der Quantenphysik entspricht das daraus entstehende Gefühl der grundlegenden Verbundenheit mit allem, viel eher den Gesetzen der Natur und des Universums, als das alte Newtonsche Weltbild des Getrenntseins. Niemand hat dies treffender und poetischer ausgedrückt als Einstein:
„Ein Mensch ist ein Teil des Ganzen, das wir Universum nennen, ein Teil, der durch Raum und Zeit begrenzt ist. Er erfährt sich selbst, seine Gedanken und Gefühle in einer Art optischen Illusion, als ob er vom Rest getrennt wäre. Diese Illusion ist unser Gefängnis und beschränkt unser Menschsein auf unsere perönlichen Begierden; sie verdammt uns dazu, unsere Zuneigung nur denen zu schenken, die uns am nächsten stehen. Es muss unsere Aufgabe sein, uns aus diesem Gefängnis zu befreien, indem wir den Kreis unseres Mitgefühls ausdehnen bis er alle Lebewesen und die ganze Natur umfasst.“
Machen Sie sich bewusst, dass Ihre momentane Wahrnehmung der Welt auf der Illusion der Trennung beruht. Auch wenn nichts überzeugender ist, als die eigenen Glaubenssätze, sind Sie grundsätzlich frei Ihren Geist, Haltungen und Einstellungen einer kritischen Analyse zu unterziehen. Der Kern unseres Wesens eröffnet uns das Potential die grundlegende Verbundenheit allen Seins direkt zu erfahren.
Mit verbundenen Grüssen
Ralph Wilms

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